Ist der Idee des Kaufhauses und des traditionellen Einzelhandels noch zu helfen? Es scheint, als wäre das Kaufhaus ein Kind seiner Zeit, einer Nachkriegsgesellschaft, die in den 1980er Jahren zu einer modernen, aber weitestgehend homogenen Wohlstandsgesellschaft heranwuchs. Diese Welt haben wir schon seit längerer Zeit hinter uns gelassen. Gibt es da für die alten Handelsformate noch eine Daseinsberechtigung?
Die „Retail Apokalypse“ ist vorerst ausgeblieben. Zumindest ereignete sie sich nicht so, wie es viele in der Mitte der 2010er Jahre erwartet hatten. Die Handelswelt ist nicht zum verlängerten Arm der amerikanischen Software-Industrie („Software-ization of Everything“) geworden.
Autofreie Innenstädte ruinieren nicht den örtlichen Handel, ganz im Gegenteil. In Studien tritt dagegen etwas anderes zutage: Gerade der vom Strukturwandel gequälte Einzelhandel schaut mit einem automobilen Mindset auf die Welt.