Die „anthropozäne Ernährung“, das sollten wir uns klar machen, ist ein zivilisatorischer Ausnahmefall und geht auf Kosten des Planeten. Für eine zukunftstauglichere Ernährung hilft es indes wenig, den moralischen Zeigefinger zu heben.
Seit den Engpässen der Pandemie ist einer breiten Öffentlichkeit bekannt, dass das System der Nahrungsmittelerzeugung dringend renovierungsbedürftig ist, zumal der Klimawandel speziell von den Landwirten weitere erhebliche Anpassungen fordert. Erstaunlicherweise geht die hochemotional geführte Diskussion um den „Bauernaufstand“ komplett an dieser Fragestellung vorbei. Warum ist das so?
Mit 9.607 Meisterbetrieben, einem Gesamtumsatz von 16,27 Milliarden Euro und 238.200 Mitarbeitern ist das Bäckerhandwerk nach wie vor ein relevanter Wirtschaftszweig. Vor über 60 Jahren lag die Zahl noch bei rund 55.000 Handwerksbäckern, allein im alten Bundesgebiet. Der Wandel erscheint dramatisch - sorgt aber gerade schon für einen Qualitätsschub.
Die körperkulturellen Phänomene des "Quantified Self" und der Selbstoptimierung prägen schon knapp ein Jahrzehnt unser Leben. Wie viele Trends auf sozialer Ebene haben sie nicht von Heute auf Morgen unsere Gewohnheiten auf den Kopf gestellt oder neue Lebensentwürfe provoziert. Sie haben sich eingeschlichen, dabei jedoch Märkte transformiert und Verhaltensweisen modifiziert.
Food · 28. September 2021
„Die Milch macht’s!“ ist ein Werbespruch, den die Älteren hierzulande alle kennen. Doch die kraft- strotzende Branche der Milcherzeuger und -verarbeiter sieh sich zunehmend pflanzlicher Konkur- renz ausgesetzt. Die produziert mit einfachen Mittel umweltfreundlicher und auch für zwei Drittel der Menschheit, die keine Kuhmilch vertragen. Der Aufbruch auf dem Zukunftsmarkt der pflanzlichen Milchalternativen, so scheint es, hat gerade erst begonnen.
Food · 13. September 2021
Das Ergebnis der Bundestagswahl entscheidet auch über eine Wende in der Landwirtschaft. Damit sie gelingt, müssen Ökologie und Hochtechnologie Kräfte bündeln.
Bereits vor Beginn der Pandemie dämmerte einigen US-amerikanischen Restaurantbesitzern, dass Restaurants systemrelevant für das Leben vor Ort sind. Landesweit operierende Lieferservices, die Essen zu den Kunden bringen, entpuppten sich während Corona als Rettungsanker der Gastronomie, rufen aber astronomische Gebühren auf. Seitdem erblühen lokale Bringdienste, weil sie gut sind fürs Geschäft und die Community - und sogar die Fahrer ordentlich bezahlen.
Corporate Crops, so nennen angloamerikanische Ernährungswissenschaftler Produkte, die wir massenweise essen, obwohl sie fast keinen Nährwert haben – dafür aber gut sind für die Umsätze und Usancen des globalen Ernährungssystems.
Ausgerechnet die autonome Mobilität könnte kleinen Geschäften helfen zu überleben. Erste Erfolgsbeispiele finden sich in Asien und in den USA.
Trotz nach wie vor gut gehender Geschäfte stehen die Nahrungsmittelindustrie und insbesondere die Fleischindustrie vor großen Herausforderungen, die sich vor allem aus strategischen, ethischen und ökologischen Gründen ergeben. Der Zukunftsmarkt der fleischlosen Produkte bietet hier Handlungsalternativen. Denn längst ist der Markt der gesunden Ernährung aus der Nische der Weltverbesserer herausgetreten. Argumente für Fleischverzicht knüpfen sich an einflussreiche Trends wie den...