Liebe Freundinnen und Freunde der Zukunft!
Der US-Wahlkampf zeigt, wie schnell ein sogenannter Momentumwechsel eintreten kann. Es scheint, als hätten die US-Demokraten aus den Niederlagen der Vergangenheit gelernt. Kamala Harris spricht nicht über sich selbst, sondern verspricht, das Leben der Menschen zu verbessern. In einem kritischen Moment die richtige Entscheidung zu treffen, könnte eine weitere Präsidentschaft Donald Trumps verhindern, was natürlich längst nicht ausgemacht ist.
Aber eine lebenswerte Zukunft wird greifbar: Harris‘ Vizepräsidentschaftskandidat Tim Walz ("Coach-Walz") ist der Mann, dem man zutraut, dass er zur Stelle ist, wenn morgens der Wagen nicht anspringt oder der Ölstand kontrolliert werden muss. Manchmal wirkte der Parteitag der Demokraten in Chicago so, als könnte eine Ära der Polarisierung zu Ende gehen und als könnte Kamala Harris – dafür legten sich besonders Michelle und Barack Obama ins Zeug – an Obamas Idee eines neuen Amerikas aus den frühen 2010er Jahren anschließen. Die Schlüsselbegriffe dafür: „Freedom and Future“, damit gibt Harris den US-Bürger:innen eine neue Perspektive.
Ein ähnlicher Momentumwechsel scheint gerade auch dem (ehemaligen) US-Autogiganten Ford zu gelingen. Wir haben uns in der aktuellen Ausgabe unseres Megatrend-Newsletters das kuriose Gespräch der „Auto-Bild“ mit dem Ford-Aufsichtsrat Gunnar Herrmann einmal genauer angeschaut. Die Botschaft Herrmanns an die deutsche Automobilindustrie ist unmissverständlich: Ihr habt Angst, ihr habt keinen Plan, ihr habt versagt! „Wenn sie jetzt sagen, och wir machen mal den Verbrenner weiter, dann kann das nur heißen, dass sie entweder gar keine Strategie haben bzw. aus dem letzten Loch pfeifen und jetzt zum lieben Gott beten, dass sie das alte Zeug weiter machen können. Aber wenn sie an Wohlstand glauben, an Wachstum glauben und an die Zukunft glauben, dann bitte schön lasst die (Ausstiegs-)Ziele wie sie sind“, fordert Herrmann.
Ford entwerfe mit den Elektroauto- und Batteriewerken in Kenntucky an einer neuen Welt: „Da wird gerade eine neue Stadt gebaut. Das sind Mega-Invests. Da ist der Glaube an die Zukunft. Und da ist ein echtes Zeichen von: wir verändern die Zukunft jetzt, wir gehen in die richtige Richtung, da finde ich es grob fahrlässig, wenn diese Dauerbremser aus den Ecken kommen und brüllen: Ah, aber es hat doch gestern funktioniert, können wir das nicht noch ein bisschen halten?“ Wer verbietet uns hierzulande, zielorientiert an der Zukunft zu arbeiten? Sind wir alle im Bann der AfD?
Deutschland gehört nach wie vor zu den Weltmarktführern in vielen zukunftswichtigen Technologien (auch und gerade im Elektromotorenbau!). Und aktuelle Zahlen zum Ausbau der erneuerbaren Energien (eine deutsche Vision seit den 1980er Jahren!), die Sie im Newsletter unter 7. finden, belegen: Deutschland hat in kürzester Zeit Bürokratie abgebaut und das Energiewendetempo massiv erhöht – Weltklasse!
Bleiben zwei Fragen: Wie lange können wir es uns noch leisten, an der Realität vorbeizuschauen und wer hat uns den Glauben an die Zukunft ausgetrieben?
Bleiben Sie hellwach!
Ihr
Eike Wenzel Institut für Trend- und Zukunftsforschung, ITZ