Was haben die realen Todesursachen in unserer Gesellschaft mit unseren gesundheitlichen Ängsten und unserem „Google-Verhalten“ zu tun? Sehr wenig, wie sich bei genauerem Hinsehen zeigt.
Wie die eigene Befindlichkeit mit Themenkonjunkturen in den Medien zusammenhängt, zeigt diese Graphik sehr schön. Hierfür wurden die Todesarten in den USA im Jahr 2016 in Bezug gesetzt zu den Google-Suchen zu Krankheiten bzw. Ängsten. Außerdem wurde die Berichterstattung über die gleichen Krankheiten und Befürchtungen in der New York Times zwischen 1999 und 2016 quantifiziert.
Das Ergebnis: Es existiert offenbar eine große Angst in der US-Bevölkerung, an Krebs zu erkranken, obwohl eine seriöse Zeitung wie die „New York Times“ über Krebs relativ zurückhaltend berichtet. Noch erstaunlicher ist, dass Krebs große Befürchtungen nährt, während die international größte Wohlstandserkrankung (nämlich Herzversagen, bzw. Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems) kaum gegoogelt werden und auch in den Medien offenbar keine große Rolle spielen.
Bemerkenswert ist außerdem die große Diskrepanz, die sich beim Thema Terrorismus zeigt. Erfreulicherweise fallen die Zahlen zu Terrorismusopfern 2016 kaum noch ins Gewicht. Anscheinend sind auch die Befürchtungen der US-Bevölkerung, Opfer eines Anschlags zu werden, seit 2004 stark zurückgegangen. Allein die „New York Times“ räumt dem Thema nach wie vor großen Raum ein, was aber auch daran liegen kann, dass sich in New York 9/11 ereignete und (nichtstaatlicher) Terrorismus in vielen Ressorts des Blattes eine Rolle spielt.